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1959-1965 | Studium der Angewandten Mechanik an der TU Magdeburg |
1965-1969 | wissenschaftlicher Assistent am I. Mathematischen Institut der TU Magdeburg |
1969 | Promotion (Dr. rer. nat.) an der TU Magdeburg |
1969-1972 | wissenschaftlicher Assistent und Lektor an der Sektion Mathematik der Humboldt-Universität zu Berlin |
1972-1987 | Dozent an der Humboldt-Universität zu Berlin |
1977 | Promotion B an der Humboldt-Universität zu Berlin |
1987 | a.o. Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin |
seit 1993 | Univ-Professor für Mathematik/Diskrete Mathematik an der Humboldt-Universität zu Berlin |
1992-1995 | Erster Vizepräsident der Humboldt-Universität zu Berlin |
Wichtige Forschungsaufenthalte
2000 | Forschungsprofessur, École Polytechnique, Paris-Palaiseau, Frankreich |
1998 | MSRI, Berkeley, USA |
1998 | Universidad de Cantabria, Santander, Spanien |
1998 | École Polytechnique, Paris-Palaiseau, Frankreich |
1998 | Gastprofessur, Universidad del Uruguay, Fac. de Ingeneria, Uruguay |
1997 | Gastprofessor, Universidad de Buenos Aires, Dept. de Matemática, Argentinien |
1995 | Universidad de Cantabria, Santander, Spanien |
(davor Gastprofessuren an den Universitäten: Havanna (Kuba), Simon Bolivar, (Caracas, Venezuela), TU Graz, Montevideo (Uruguay), CONICET (Buenos Aires, Argentinien), Pisa (Italien), McGill (Montreal, Kanada)
Herausgebertätigkeit: Mitherausgeber der Zeitschriften Convex
Analysis (Univ. Montpellier 2), Investigación Operational (Univ.
Havanna), Proceedings of the Third International Conference on Approximation
and Optimization in the Caribbean III, Puebla, Mexico 1995, in: Aportaciones
Matematicas, Serie Comunicaciones, No. 24, 1999
Projekt 1:
Effiziente Lösung reeller algebraischer Gleichungen |
Beteiligte Wissenschaftler: Prof. Dr. Marc Giusti (École Polytechnique, Paris-Palaiseau, Frankreich), Prof. Dr. Joos Heintz (Universidad de Cantabria, Santander, Spain; Universidad de Buenos Aires, Argentinien), Dipl.-Math. Guy Mbakop (bis 12.1999 HUB), Dipl.-Math. Lutz Lehmann, cand.-math. Bernd Wiebelt (beide HUB)
Das Projekt ist eingebunden in die mittel- und langfristige Forschung
der informell organisierten internationalen Projektgruppe
TERA (Akronym
für Turbo Evaluation and Rapid
Algorithms),
die 27 Wissenschaftler von sieben Universitäten und Forschungseinrichtungen
in Argentinien, Deutschland, Frankreich und Spanien zusammenführt,
deren Forschungsvorhaben sich um zwei Aufgaben, eine praktische und eine
theoretische, ranken.
Die praktische Aufgabe besteht in der Entwicklung einer Programmbibliothek
zur Lösung gewisser, augewählter, parametrischer multivariater
polynomialer Gleichungssysteme (und gewisser parametrischer Algebro-Differentialgleichungen),
die in den Anwendungen von Natur- und Ingenieurwissenschaften auftreten.
Die theoretische Aufgabe jedoch, die auch als kontra-produktiv zu einem
allgemeinen Vorgehen verstanden werden kann, besteht in der Suche nach
einem definitiven (d.h. von offenen Vermutungen in Mathematik und Computer
Science unabhängigem) Beweis der Hypothese, daß nur gewisse,
wohl-situierte, polynomiale Gleichungssyteme eine effiziente Lösung
gestatten.
Bez. TERA siehe:
http://tera.medicis.polytechnique.fr/index-fr.html
(Hier sind auch die im folgenden zitierten Arbeiten abrufbar).
Unser erstes Hauptergebnis bezieht sich auf das Problem der Bestimmung
eines repräsentativen Punktes in jeder Zusammenhangskomponente einer
rellen, kompakten und glatten Hyperfläche. Dazu wurde (zum ersten
Mal) eine neue von Heintz/Giusti/
Morais/Morgenstern/ Pardo (1995, 1998) stammende Methode zur symbolischen
Lösung von multivariaten polynomialen Gleichungssystemen über
den komplexen Zahlen auf den reellen Fall angewendet.
Der Algorithmus von Heintz/Giusti/Morais/Morgenstern/ Pardo (1995,
1998), dessen eines Hauptmerkmal der Gebrauch von problem-orientierten
Datenstrukturen, nämlich arithmetischen Netzwerken und Schaltkreisen
(straight-line programs), ist, findet die komplexen Nullstellen jedes affinen,
null-dimensionalen Gleichungssystems in nicht-uniformer, sequentieller
Zeit, welche polynomial in der Länge des Inputs (als straight-line
program kodiert) und einem adäquat definierten geometrischen Grad
des Gleichungssystems ist.
Gewisse polare Varietäten, welche sich der Gleichung der gegebenen
reellen Hyperfläche zuordnen lassen, und für die wir einen geeigneten
(reellen bzw. komplexen) Grad einführen können, liefern ein affines
null-dimensionales Gleichungssystem, welches unter der Voraussetzung, daß
die reelle Hyperfläche nicht leer ist, reelle Lösungen hat, die
aus jeder Zusammenhangskomponente der rellen Hyperfläche mindestens
einen Punkt beschreiben. Die Adaptation der komplexen Methode auf den reellen
Fall ergibt einen Algorithmus, der diese Punkte (in geeigneter Kodierung)
mit einer Komplexität findet, die polynomial in der Länge des
Inputs (straight-line program Kodierung der Gleichung der Hyperfläche)
und dem Grad der polaren Varietäten ist.
Unser zweites Hauptergebnis betrifft die Verallgemeinerung der zitierten
Ergebnisse im Hyperflächenfall auf den Fall einer vollständigen
Durchschnittsvarietät:
Sei
eine glatte, kompakte reelle Varietät, die durch eine reduzierte reguläre
Folge von Polynomen
gegeben ist. Das algorithmische Problem besteht wieder darin, in effizienter
Weise in jeder Zusammenhangskomponente der reellen Varietät
einen Repräsentanten zu finden.
Zu diesem Zweck konnten wir explizit (codim-viele) polynomiale Gleichungen
angeben, die die generischen polaren Varietäten von
beschreiben. Dies führte zu einer Prozedur, die das algorithmische
Problem in einer Zeit löst, die polynomial in der Länge des Inputs
(straight-line program -Kodierung der Polynome )
und in einem geeignet- definierten geometrischen (intrinsic) Parameter
(Grad der reellen Interpretation) des Gleichungssystems
ist.
Die Methode von Heintz/Giusti/Morais/Morgenstern/Pardo wird im Lab.
GAGE, École Polytechnique, Paris-Palaiseau, von Grégoire
Lecerf im Paket KRONECKER auf der Basis von Magma implementiert und läuft
derzeit als Prototyp. Siehe:
http://www.medicis.polytechnique.fr/ lecerf/software/kronecker/index.html
Lutz Lehmann und Bernd Wiebelt implementieren zur Zeit (der Berichterstattung)
den reellen Algorithmus auf der Basis des Paketes KRONECKER, erste Tests
liegen vor.
Projekt 2:
Polynomiale (ganzzahlige) Optimierungsaufgaben - Komplexität, Berechenbarkeit und Verfahren |
Beteiligte Wissenschaftler: wie beim Projekt 1 sowie M.S. Erich Zenith Vivas (HUB)
Das Konsistenzproblem für polynomiale (ganzzahlige) Ungleichungssysteme
gehört, falls die Polynome als Funktionen in
Variablen quasikonvex sind und unter dichter Kodierung der Polynome, zur
Komplexitätsklasse NEXPTIME. Algorithmen mit kleinerer Komplexität
sind nur zu erwarten, wenn angepaßte Datenstrukturen Anwendung finden
können.
Die im Projekt 1. entwickelten Algorithmen sollen auf spezielle polynomiale
Optimierungaufgaben angewandt werden.
Drittmittel: Die Arbeitsgruppe wird vom
BMBF im Rahmen der bilateralen wissenschaftlich-technologischen Zusammenarbeit
mit Argentinien (OpTERA, ARG 018/98 INF) sowie von der DFG (BA 1257/4-1)
gefördert.
Publikationen