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Wissenschaftlicher Werdegang
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1997, 1998, 1999 | Gastforscher, University of Salamanca (jeweils 3 Wochen) |
1999 | Gastforscher, Mc Gill University Montreal |
1969, 1971, 1982 | Gastforscher, UNAM (Mexiko) und CIMAT (Guanujato, Mexiko) |
Projekt 1:
Geometrie von Modulräumen holomorpher Vektorbündel und algebraischer Kurven |
1.1 Vektorbündel
Beteiligte Wissenschaftler: Dr. A. Matuschke, Dipl.-Math. Olaf Teschke, David Ploog, Dipl.-Math. Lorenz Wotzlaw, Dr. Georg Hein
Gemeinsam mit Andreas Matuschke wurden Modulräume von Vektorbündeln
über Aufblasungen von Regelflächen untersucht und deren Zusammenhang
mit Instantonen auf -fach
zusammenhängenden Summen projektiver Ebenen. Zunächst werden
die Ergebnisse beschrieben, die diesen Zusammenhang herstellen. Sei
eine zu einer
-fach
zusammenhängenden Summe von projektiven Ebenen diffeomorph
-Mannigfaltigkeit.
Ein Modell von
erhält man wie folgt: Man wähle in
eine Gerade
und
Punkte in
,
blase in diesen Punkten auf, dann erhält man
und kontrahiere
zu einem Punkt
(letzteres läßt sich nicht in der komplex-analytischen Kategorie
ausführen), das Resultat ist diffeomorph zu
(ein Minuszeichen heißt: Änderung der Orientierung). Ein Instantonbündel
auf
liefert daher auf
ein Vektorbündel
,
das längs der Geraden
trivial ist, und der selbst-duale Zusammenhang induziert auf
eine holomorphe Struktur. Durch Aufblasung eines Punktes auf
erhält man eine Fläche
mit einer Faserung
,
die aus einer Regelfläche mit einem ausgezeichneten Schnitt
(die exzeptionelle Kurve von
)
durch Aufblasung in
Punkten aus
in
verschiedenen Fasern entsteht. Sei
das zurückgezogene Bündel
auf
.
Die Wahl einer Basis des Instantonbündels im Punkte
ist äquivalent zur Wahl einer Trivialisierung von
bzw. zur Wahl einer Trivialisierung von
.
Auf diese Weise erhält man eine Korrespondenz zwischen Isomorphieklassen
markierter
-Instantonen
auf
(Markierung heißt: Wahl einer Basis in
)
und Isomorphieklassen gerahmter
-Bündel
auf
(Rahmung heißt: Wahl einer Trivialisierung auf
),
die auf der Faser
trivial sind. Mit Hilfe der Penrose-Ward-Korrespondenz wurde (für
die konstruierten selbst-dualen Strukturen auf
)
gezeigt in [6]. Satz. Ist
der Modulraum der markierten
-Instantonen
auf
mit Quantenzahl
,
und ist
der Modulraum der gerahmten
-Bündel
auf
mit
,
die auf der Faser
trivial sind, so ist die oben beschriebene Korrespondenz ein reell-analytischer
Isomorphismus
Dieses Resultat legt also folgende Fragen nahe: Es sei
eine Faserung einer Fläche über einer glatten Kurve
,
die aus einer Regelfläche
mit einem Schnitt
durch Aufblasung von
verschiedenen Punkten aus
entsteht. Dann konstruiere man einen Modulraum
von
-Bündeln
mit
,
mit einer Rahmung
,
die auf einer Faser trivial sind, und beschreibe dessen Struktur. Die Existenz
eines solchen Modulraumes läßt sich auf ein Existenzkriterium
von Huybrechts-Lehn zurückführen, wo folgende Bedingungen als
hinreichend für die Existenz eines feinen Modulraumes nachgewiesen
werden.
so bilden diese eine offene Überdeckung und
ist ampel für
.
Die Rahmung
induziert eine eindeutig bestimmte Rahmung von
auf
.
Daher sind diese Funktoren
darstellbar und damit auch
.
Standartresultate der Deformationstheorie ergeben, daß
glatt von der (komplexen) Dimension
.
Weitere Strukturaussagen über diese Modulräume sind in [6] erzielt
worden. Hier einige Resultate: (1) Es gibt einen surjektiven Morphismus
mit zusammenhängenden Fasern
Ist ,
so sind die Fasern über
genau die Sprungfasern, und
ist ein Vektorraum der Dimension
.
Hieraus folgt insbesondere, daß
nicht-leer und zusammenhängend ist. (2) Die Fasern über
sind reduziert und von der Form
und
[4]
hängt nur vom
und dem Fasertyp ab. (3) Für die
werden verschiedene Beschreibungen angegeben. Insbesondere: Der glatte
Ort
von
besteht genau aus den Bündeln (auf dem Keim der Faser
)
mit
.
Wenn
Komponenten hat, so hat
Zusammenhangskomponenten, die alle isomorph zu einem homogenen Raum
sind.
sind die Gruppen
wobei
folgende Invariante ist: Die Familie sei in allgemeinen Punkten
vollständig, dann ist
,
wobei
Kern der Surjektion
(
das Normalenbündel der Kurve
in
).
Beispiele:
(1) Für die Familie der Geraden auf einer Quadrik
,
ebenso für die Familie der Twistorgeraden auf einem Twistorraum ist
. (2) Wenn
-dimensional
und eine Spin-Struktur besitzt, d.h.
und wenn das Linearsystem
frei von der Dimension
ist und
,
so gilt für die Familie der vollständigen Durchschnitte von zwei
Flächen aus
In diesem Fall läßt sich für Bündel
vom Rang
die Kohomologie
bzw.
mittels des Spektrums in Analogie zu Bündeln auf
studieren (wobei
an die Stelle von
tritt,
ist aber im allgemeinen nicht ampel). Wir hoffen, daß diese Untersuchungen
Anwendungen beim Studium mathematischer Instantonbündel auf allgemeineren
Twistorräumen finden können.
1.2. Modulräume von Kurven
Ziel ist der Ausbau der Krichever-Korrespondenz. Diesbezügliche
Untersuchungen wurden von der Doktorandin I. Quandt geführt ([10],
[11]). Es geht darum, diese Korrespondenz zwischen kommutativen Ringen
von (formalen) gewöhnlichen Differential-Operatoren einer Veränderlichen
und gewissen geometrischen Daten (einer projektiven algebraischen Kurve
mit einem ausgezeichneten glatten Punkt, sowie einer torsionsfreien kohährenten
Garbe auf der Kurve, so daß in dem Punkt ein ausgezeichneter formaler
lokaler Parameter und eine ausgezeichnete Trivialisierung gegenben sind)
auf den Fall von Familien von solchen Daten, über einer geeigneten
Klasse von Basisschemata
auszudehnen. Eigentlich sollten auch höher-dimensionale Analoga dieser
Korresponendenz gefunden werden, Frau Quandt ist aber inzwischen ausgeschieden,
so daß die Untersuchungen in dieser Richtung zunächst nicht
weitergeführt wurden. Die geometrischen Daten sind zu interpretieren
als Spektraldaten des Ringes von Differential-Operatoen, da die Betrachtung
rein lokal ist (keine Randbedingungen) ist das Spektrum sehr groß
und entspricht den Punkten der Kurve, die Garbe
besteht aus den Eigenfunktionen. Ein Analogon der Krichever-Korrespondenz
wurde für den Fall beliebiger affiner Basisschemata gefunden und in
enger Zusammenarbeit mit M. Mulase ausgearbeitet [10], [11]. Weiterhin
liegen einige Untersuchungen von H. Kurke vor über unendliche Grassmannsche,
die aber wegen des Ausscheidens von Frau Quandt z.Zt. ebenfalls ruhen.
Das Thema soll allerdings in nächster Zeit weitergeführt werden.
Projekt 2:
Selbstduale Strukturen |
Beteiligte Wissenschaftler: Dr. Ingo Hadan, Dipl. Math. Achim Radtke
In der Dissertation von I. Hadan und den Arbeiten [17], [9] wurden Untersuchungen
durchgeführt, die zum Ziel eine Beschreibung des Modulraumes aller
selbst-dualen konformen Strukturen auf
hat. Allerdings erweist sich dies schwieriger als vermutet. Die Situation
stellt sich wie folgt dar: Aus den Arbeiten von H. Kurke und B. Kreussler
- H. Kurke aus der früheren Berichtsperiode ist bekannt, daß
eine einfach zusammenhängende
-Mannigfaltigkeit
mit der Schnittform
diffeomorph zu
ist, sofern sie eine selbst-duale konforme Struktur besitzt, und daß
als Twistorraum nur in Frage kommt, die Modifikation einer Doppelüberlagerung
von
verzweigt längs einer Fläche
-ten
Grades mit genau
Doppelpunkten, oder Modifikationen von bestimmten Kegelschnittbündeln
über einer Quadrik. Der Fall von Doppelüberlagerungen wurde eingehend
von B. Kreussler untersucht im Hinblick auf die Frage, welche eine Twistorraumstruktur
besitzen, ohne daß tatsächlich eine gefunden wurde. Andererseits
wurden von H. Kurke Familien von Kegelschnittbündeln über einer
Quadrik gefunden, die nach einer bestimmten Modifikation eine Twistorraum-Struktur
besitzen, und zwar für jedes
eine Familie, die durch eine Konfiguration von
verschiedenen Punkten im hyperbolischen Raum, modulo Isometrien, parametrisiert
wird, und die zu selbst-dualen konformen Strukturen auf der
-fachen
zusammenhängenden Summe projektiver Ebenen gehört. Diese selbst-dualen
Strukturen wurden unabhängig von C. Le Brun gefunden. Für
erhält man eine dreidimensionale Familie, während die Deformationstheorie
ergibt, daß die universelle Deformation Sechsdimensional ist. Somit
kann man indirekt darauf schließen, daß gewisse Doppelüberlagerungen
eine Twistorraumstruktur besitzen. Als äußerst schwierig erweist
es sich, die Twistorgeraden zu identifizieren. Die allgemeinen Twistorgeraden
müssen Kurven auf der Doppelüberlagerung sein, deren Projektion
in
Kegelschnitte sein müssen, die die Verzweigungsfläche
in alle Schnittpunkten von gerader Ordnung berühren. Die Arbeit von
I. Hadan untersucht ausführlich und systematisch das Hilbertschema
dieser Kurven für Doppelüberlagerungen mit beliebiger Verzweigungsfläche
vom Grad
,
vorausgesetzt diese hat höchstens gewöhnliche Doppelpunkte. Sie
ist unabhängig vom Ausgangsproblem von selbständigem Interesse.
Als Fazit kann man ziehen, daß das Hilbertschema dieser Kurven sehr
viele irreduzible Komponenten haben kann und diese Anzahl abhängen
kann von der Anzahl der Doppelpunkte und der Anzahl und Existenz von Tope-Ebenen.
Zum Beispiel können
irreduzible Komponenten auftreten, das ist der Fall, wenn die Quartik
Doppelpunkte und
Trope-Ebenen hat. In dem für Twistorräume interessierenden Fall
hat die Quartik
Doppelpunkte und
Trope-Ebenen, in diesem Fall hat man
Komponenten, von denen
Kandidaten für Twistorfaserungen sind. Dies zeigt die Schwierigkeit,
die möglichen Twistorfaserungen genau zu finden, eine weitere Schwierigkeit
besteht darin, daß man in
Punkten eine Wahl zu treffen hat für eine kleine Auflösung. Unabhängig
von diesem Problem stellen die Untersuchungen einen wichtigen Beitrag zur
Geometrie von Doppelsolids dar und es wird ein interessanter Beitrag zum
Studium von Monodromiewirkungen geleistet. Gemeinsam mit A. Radtke wurden
sogenannte
-Strukturen
auf komplexen Mannigfaltigkeiten untersucht. Dies stellt eine Verallgemeinerung
von Twistorräumen dar. Die in Vorbereitung befindliche Dissertation
von A. Radtke gibt eine teilweise Klassifizierung von
-Mannigfaltigkeiten
mit
-Strukturen
dar, verallgemeinert und systematisiert frühere Arbeiten der japanischen
Schule.
Drittmittel: Die DFG hat dieses Projekt im Rahmen des Schwerpunktes
,,Komplexe Mannigfaltigkeiten`` bzw. des Projektes (Nr. Ku 770/1-3) gefördert;
weiterhin durch das TMR-Projekt AGE (,,Algebraic Geometry in Europa``),
Knoten Hannover, Essen, Hamburg, Berlin.
Publikationen
Preprints