Prof. Dr. Ronald Jensen

 

 
 
 

\begin{picture}(60,90)% put(5,5)\{ rule\{5cm\}\{7,2cm\}\}\put(5,5){\epsfig {file=jensen.eps,width=5cm}}\end{picture}

Wissenschaftlicher Werdegang
1954-1959 Studium der Volkswirtschaft an der American University, Washington D. C.
1959-1964 Studium der Mathematik in Bonn
1964 Promotion (Dr. rer. nat.) an der Universität Bonn
1964-1969 Assistent an der Universität Bonn
1967 Habilitation an der Universität Bonn
1969-1971 Professor an der Rockefeller University, N.Y., und an der Universität Oslo
1971-1973 Professor an der University of California in Berkeley und an der Universität Oslo
1974-1975 Humboldt-Preisträger an der Universität Bonn
1976-1978 Professor (C3) an der Universität Bonn
1978-1979 Gastwissenschaftler an der Oxford University
1979-1981 Professor (C4) an der Universität Freiburg
1981-1994 Senior Research Fellow am All Souls College, Oxford
seit 1994 Professor (C4) für Mathematik/Logik an der Humboldt-Universität zu Berlin

Projekt: Mengenlehre
 

Beteiligte Wissenschaftler: Dr. Achim Ditzen, Gunter Fuchs (Doktorand), Dr. Kai Hauser, Dr. Itay Neeman (Harvard), Prof. Otmar Spinas (Kiel), Prof. Hugh Woodin (Berkeley), Dr. Martin Zeman, Stuart Zoble (Doktorand, Berkeley)
 

Kooperationspartner: Prof. Sy Friedman (Wien), Prof. John Steel (Berkeley), Prof. Hugh Woodin (Berkeley)

Die drei Hauptgebiete der Mengenlehre sind Innere Modelle, Große Kardinalzahlen und Determiniertheit. Entwicklungen der letzten Jahrzehnte haben zu einer Fusion dieser Gebiete geführt. Zum einen haben Woodin, Martin und Steel gezeigt, daß die Determiniertheitsaxiome äquikonsistent sind mit gewissen Axiomen über große Kardinalzahlen. Zum anderen hat vor allem Steel Erfolg gehabt in der Konstruktion von inneren Modellen, in denen große Kardinalzahlen realisiert werden. Solche Modelle haben eine besonders klare innere Struktur und spielen bei vielen Überlegungen eine Schlüsselrolle. In den letzten Jahren haben wir zwei DFG-Forschungsprojekte gehabt, in denen über die Konstruktion von inneren Modellen und deren kombinatorischen Eigenschaften gearbeitet wurde. An diesen Projekten waren u.a. Herr Zeman, Herr Zoble und Herr Fuchs beteiligt. Herr Zeman hat einen wichtigen Durchbruch erzielt, indem er den Status des kombinatorischen Prinzips $\Box$ in allen feinstrukturellen inneren Modellen analysiert hat. Herr Hauser war Heisenberg-Stipendiat und hat über das ``Delfinoproblem'' gearbeitet. Dabei hat er tiefe Sätze über Absolutheit in gewissen Erweiterungen von inneren Modellen bewiesen. Herr Neeman, der ein Humboldt-Forschungsstipendium hatte, hat Steels Modellkonstruktionen erheblich weiter geführt. Außerdem hat er über verschiedene Probleme im Umfeld der Determiniertheit gearbeitet. Insbesondere hat er zusammen mit Donald Martin die weitgehende Äquivalenz zwischen Determiniertheit und ,,stochastischer Determiniertheit`` bewiesen. Herr Spinas, der ebenfalls Humboldt-Stipendiat war, arbeitete über Kardinalzahlinvarianten. Herr Woodin war Humboldt-Forschungspreisträger. In seinem Jahr bei uns hat er eine vielversprechende neue Klasse von inneren Modellen entwickelt und auch sein Buch über ,,$p$-max forcing`` vollendet. Herr Steel ist als Humboldt-Forschungsträger ernannt und wird demnächst in unserer Forschungsgruppe tätig sein.
Herr Jensen hat im Kielwasser der Steelschen Modellkonstruktionen gearbeitet. Er hat eine alternative Feinstrukturtheorie für diese Konstruktionen entworfen und mit dem schwierigen Problem der Iterierbarkeit gerungen.